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2.7.1902
W. züchtigt in meiner Gegenwart einen Knaben M., der andere Kinder belästigt, schlägt usw. (4 Schläge).

23.8.1902
Senator Scholz läßt mich durch einen Polizisten rufen zum Zweck einer Mitteilung über die Einrichtung eines Impflokals. Er meint unsere Aula u. unser Lehrerzimmer seien geeignete Räume. Ich habe die Ansicht ernstlich bekämpft (!!).

31.5 – 6.6.1903
Weil Schulräume zu Wahllokalen für die Reichstagswahl eingerichtet sind, muß die Schule ausfallen. Drgl. für die in der folgenden Woche stattfindende Stichwahl.

26.8.1907
Aus Anlaß der Anwesenheit Sr. Majestät Kaiser Wilhelm II in der Provinz Hannover ist dem Rektor, A. Meyer der Kronenorden IV. Klasse verliehen.

15.10.1907
Die drei Schulen haben bislang die Weihnachtsfeier u. Bescherung an arme würdige Kinder der Schulen in der städt. Turnhalle gemeinsam vorgenommen. Diese Art hat bei einer Reihe jüngerer Kollegen Anstoß erregt; sie haben es durchgesetzt, daß die Feier nicht mehr gemeinsam abgehalten wird, sondern, daß jede Schule für sich feiert.

10.-24.1.1909
Ausstellung des Tuberkulose Museums in den Räumen der Schule II. Als bemerkenswerte Eigentümlichkeit erscheint mir die Tatsache, daß die Personen, die für die Ausstellung tätig waren, auch entschädigt worden sind; der Schulwärter Wegener aber hat alle seine Verrichtungen umsonst tun müssen. Türen öffnen und schließen, Gaslampen anzünden und löschen, Aula, Treppe und Vorplatz reinigen, täglich 2 Öfen heizen und zwischendurch auch die Sammlung beaufsichtgen (!)

29.1.1909
Magistrat zeigt an, daß das Gehalt des Schulwärters um 100 M erhöht ist; er erhält also künftig 900 M jährlich.

1.10.1910
Der bisherige Leiter, Herr Rektor Aug. Meyer, tritt am heutigen Tage und 48jähriger Schularbeit in den Ruhestand.
Rektor Emil Sprengel aus Wilhelmsburg wird zum Nachfolger ernannt.

31.3.1913
Endlich wird in Lüneburg die sechsstufige in eine 7stufige Schule verwandelt. Gründung der Schule IV.

1.1.1915
Von Neujahr ab erhält Schule II die Erlaubnis zur Benutzung der Seminarturnhalle.

15. 8.1916
wurde die Schulspeisung bedürftiger Kinder eingeführt … Aus jeder Klasse 1 Kind der Schulen I -IV, der katholischen und der Hülfsschule. Jedes Kind kann soviel essen, bis es satt ist. Der Ausschuß hatte durch­schnittlich mit 3/4 l gerechnet; die meisten Kinder aßen mehr, einige 1 1/2 l. Man hielt diese Menge nicht für zuträglich, deshalb ist 1 l als Höchstmaß festgesetzt.

Dez. 1916
In den Weihnachtsferien brachen in Lüneburg die schwarzen Blattern aus, welche eine große Unruhe in der Bevölkerung hervorriefen.

5.2.1917
Es stellte sich ein sehr harter Winter ein.

16.10.1917
In der Stadt waren nicht genügend Kohlenmengen vorhanden, so daß die Schulen geschlossen wurden auf 4 1/2 Wochen. Nachdem wir 2 Wochen unterrichtet hatten, war der Kohlenmangel wieder so groß, daß bis Ostern die Schulen geschlossen werden mußten. Das war eine sehr starke Störung des Unterrichts. Die Schulen wurden zusammengelegt; Schule II und IV mußten mit in die Schule I ziehen.

Ostern 1918
Mit Ablauf des Schuljahres könnten wir wieder ausziehen aus Schule I. Obgleich wir dort sehr freundlich aufgenommen waren, so freute sich doch jeder, daß er wieder in seine alten Schulräume gehen konnte.

Ostern 1921
Die Einrichtung einer Förderklasse wird freudig begrüßt; Herr Günther von Schule I übernimmt dieselbe.